Erziehung durch Beziehung oder
Stabilität durch souveräne Führung.
Unser Hund stammt vom Wolf ab, das ist
Fakt und egal in wie weit wir durch Züchtung in seine Natur
eingegriffen haben, so sind doch seine Instinkte und sein
Rudelverhalten beständig.
Für mich war immer wichtig, das ich
mich mit meinen Hunden überall zeigen kann. Ich will keine
funktionierenden Maschinen, sondern vielmehr ganz entspannte Hunde,
die sich auf mich als ihr Anführer verlassen können. Ich treffe
Entscheidungen und sie akzeptieren Diese einfach.
Um dahin zu kommen ist es wichtig,
niemals inkonsequent zu sein und den Hund als das zu sehen was er ist, ein Hund. Konsequenz bringt Stabilität ins Rudel
und lässt keine Fragen über die Füherschaft des Herrchens
aufkommen, demzufolge muss kein Hund in Stress verfallen, weil er
ewig darum kämpfen muss. Und wenn Sie ihn nicht als Partner oder Kindersatz sehen, werden Sie ihn nicht tüddeln und hätscheln in Momenten, in denen es nicht angebracht ist. Sie werden ihn nicht in ihr Bett lassen und ihn nicht mit Leckerchen versorgen. Wenn Sie ihm dann noch geben, was er als Hund von Ihnen braucht, dann wird er ein entspannter Sofawolf sein können.
Viele Hundehalter wehren sich vehement
gegen die Rudeltheorie und argumentieren gegen gewisse Experten, dass
Diese ihre Forschungen nur an Wölfen, die in Gefangenschaft leben,
betrieben haben. Ich sage, dass man genau nur dieses Verhalten mit
dem eines Hunderudels, das in UNSERER Gefangenschaft lebt,
vergleichen kann.
In einem frei lebenden Rudel werden die
rangniedersten Tiere zuerst abwandern um ein Eigenes zu
bilden. Bei uns ist das unmöglich. Also bleiben unserem Hund nur
zwei Optionen. Sich unter zu ordnen oder uns zu führen. Ein
Dazwischen gibt es nicht!
Wenn sie nicht wollen, dass ihr Hund
ein Problemhund wird, weil er schlicht überfordert ist, mit der
Aufgabe das Mensch-Hundrudel zu führen, dann übernehmen Sie diese
Aufgabe und zwar von dem Moment an, da dieser niedliche Knuddelzwerg
ihr Revier betritt.
Wo sind wir angekommen in der
Hundehaltung? Und was ist richtig, was falsch im Umgang mit dem
Raubtier Hund? Sollen wir ihm ein Leben bieten, in dem wir dafür
zuständig sind ihn zu bespassen oder mit Häppchen zu versorgen und
dafür von ihm erwarten gefälligst Dankbar zu sein und nach unserem
Willen zu funktionieren? Oder wäre nicht der bessere Weg ihm ein
hundgerechtes Leben zu bieten, bei dem wir uns mit seinen natürlichen
Verhaltens und Lernweisen auseinander gesetzt haben, begriffen haben,
das der Hund (Wolf) durch Meideverhalten lernt und wir
diese Methode für unseren Weg sehr wohl übernehmen können, und der
Hund uns trotzdem oder gerade deshalb vertraut. Wieso muss
Meideverhalten gleichgesetzt werden mit gewaltätiger Erziehung,
Strakzwang und Drill? Das wovon ich spreche, hat nichts mit dem zu
tun, was auch heute noch in der Schutzhundausbildung praktiziert
wird. Hunde, die wie Computer ein Programm abspielen, aber wehe sie ticken im falschen Moment
nicht richtig.
Oder das andere Extrem. Letztens traf
eine Freundin, einen Mann mit einem Schäferhund. Sie war sehr
begeistert von dem was sie sah, denn dieser Mali tat genau das was
Herrchen von ihm erwartete. Aber was sie in dem Moment noch nicht
sah, war das dieser Hundesportler grad sein „Sportgerät“
einstellte. Er konditioniert ihn auf einen Ball, auf den dieser Hund
mehr fixiert ist, als auf alles um sich herum.Sie unterhielt sich später
mit dem Mann und er versicherte ihr, wenn sie den Ball nehmen würde
und weg ginge, würde er ihr bedingungslos folgen. Mehr ist dazu
nicht zu sagen.
Meine Art mit Hunden zu leben, hat sich
radikal verändert, als ich merkte, das ich meinen Lou zu so einem
Roboter gemacht hatte. Auf dem Hundeplatz hatte ich einen Hund der
viele Leute staunen lies, aber einmal runter vom Platz, hatte ich
einen anderen Hund an meiner Seite. Genauso verhielt es sich bei der
Dummyarbeit. Das Dummy einmal in Sicht, saß er stramm neben mir, aber sah
er ein Reh über die Felder laufen, dann war er weg. Da half auch
kein Jackpot in meinem Futtertäschchen und war er noch so lecker.
Dann las ich Bücher geschrieben von Menschen, die
über natürliche Beziehung zu Hunden, manche über Spiel, aber letztlich alle über Meideverhalten arbeiten/leben und dem Hund dabei die
Möglichkeit bieten, sich richtig zu entscheiden, nicht ihn stumpf
zu dressieren. Dazu gehört aber auch, ihm bei Nichtgehorsam die Zähne
zu zeigen. Voraussetzung ist, das er gelernt hat, was wir von ihm
wollen, das wiederum lernt er durch beobachten und unkompliziertes
Miteinander.
Wie dieses Miteinander aussehen kann,
zeigen die nachfolgenden Bilder. Hier bin ich mit zehn Hunden
unterwegs. Ein kleiner Ausflug, am Bachrand entlang, weil die Welpen
noch nicht zu lang laufen dürfen. Es gibt keine Leine, kein Netz und
doppelten Boden. Weder bin ich am Clickern noch habe ich den Daumen
am Auslöser für den Stromimpuls. Das was ich mit meinen Hunden
erlebe und lebe ist Natürlichkeit und Gleichgewicht im Rudel, das
ist alles was wir brauchen um uns zu verstehen.
Die Welpen schließen sich freiwillig
an und lernen dabei auch schwierige Situationen zu meistern, ganz ohne
Hilfe und ohne das Leckerchen vor dem Maul, das sie von der wichtigen
Sache ablenkt. Nein sie machen ihre Ängste durch und bewältigen sie
ganz allein.
Hundeplätze und die darauf praktizierten Welpenspielstunden
sind überflüssig, wenn man dem Welpen und später dem Junghund die
Gelegenheit gibt, die Umwelt auf seine Weise erfahren zu lassen und
ihm dabei mit Stärke und souveräner Leichtigkeit zur Seite steht.
Die Wochen der Prägephase nutze ich ausschliesslich dazu, eine Beziehung aufzubauen, den Hund leinenführig und Stubenrein zu bekommen und ihm die wichtigsten Umwelteindrücke zu vermitteln. Sitz und Platz braucht der Hund noch nicht unbedingt, es ist nicht wichtig um zu überleben!
Falls sie Interesse an Welpenprägestunden haben, rufen Sie mich an.

Los gehts in unserem Garten, auch hier gibt es keinen Zaun, aber alle
wissen wo sie hin gehören...

...wir müssen über den angrenzenden Bach, mutig klettern die Zwerge
über Stock und Stein...einzig weil sie den Alten folgen wollen...



...Papa Mo, immer noch der geduldigste von allen, Bubi ich bin stolz
auf dich...

...ich habe zwar auf alle ein Auge, aber wichtiger ist, dass die Zehn
auf mich achten...




...auf dem Rückweg, gabs Nachzügler, keiner wird ihnen helfen,
um zu VERMEIDEN allein zu bleiben, fassen sie Mut
und durchqueren den Bach, wir warten auf der anderen Seite...